Herzlich willkommen auf der Kanareninsel Gran Canaria.
Nachdem uns die Insel beim ersten Besuch so gut gefallen hat, haben wir uns entschlossen noch einen Wanderurlaub auf Gran Canaria zu verbringen. Außerdem musste ich viele Bilder nochmal mit der neuen Spiegelreflex machen - vor allem die im Palmitos Park. ;-)
Gran Canaria hat drei Klimazonen. Im Süden ist es tropisch, warm und trocken. Im Norden subtropisch mit Regen und Wolken an etwa jedem zweiten Tag. Dazwischen im zentralen Gebirge herrscht eher kontinentales Klima. Fährt man bei ca. 25°C im Süden los, so kann man sich in den Bergen bei 7°C wiederfinden - und das im Mai. Aus diesem Grund empfiehlt es sich immer einen Pullover und eine Regenjacke dabei zu haben.
Durch diese Dreiteilung des Klimas, kann man nicht davon ausgehen, dass es bei schönem Wetter im Süden auch in den Bergen schön und sonnig ist. Deshalb fährt man am besten bei einer klaren Hochdruckwetterlage in die Berge. Alternativ kann man auch erst in Richtung Norden fahren, und wenn es dort auch schön ist, dann macht man sich auf in die Berge.
Gran Canaria ist eine recht kleine, fast runde Insel mit einer Ausdehnung von 50 x 50km und einem Umfang von etwa 200km. Jedoch sollte man sich von diesen geringen ausmaßen nicht täuschen lassen. Für die Inselrundfahrt sind etwa 8 Stunden einzuplanen, inklusive kurzer Fotostops, aber ohne längere Aufenthalte bei diversen Sehenswürdigkeiten oder Parks.
Generell gilt, dass man mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 30-40 km/h rechnen muss. Einzige Ausnahme hierzu bildet die Autobahn im Osten. Andererseits gibt es aber auch Strecken, auf denen es noch langsamer voran geht. So braucht man für die etwa 20 km von Artenara nach San Nicolas etwa eine Stunde! Diese Strecke ist landschaftlich sehr schön, aber anspruchsvoll zu fahren. Die Straße ist in sehr gutem Zustand, jedoch recht schmal, so dass man bei Gegenverkehr schon mal zurücksetzen muss. Aber das kommt aufgrund der geringen Verkehrsdichte nicht so oft vor. An dieser Straße gibt es nur einen wirklich guten Fotospot an der Windmühle oberhalb des "Embalse de El Paralillo".
Wobei wir schon beim nächsten Thema wären. Die Fotospots. Es gibt auf Gran Canaria leider sehr wenige ausgeschilderte und befestigte Fotospots. Bei schönen Aussichten, die auf der Landkarte eingezeichnet sind, kann man meist nicht anhalten. Dadurch hat der Fahrer weniger von der schönen Aussicht, da der Blick die Straße nicht verlassen sollte, denn das könnte gefährlich werden.
Insbesondere sollte man immer darauf achten wo man hinfährt. Die "Vorsicht Steinschlag" Schilder sind absolut ernst gemeint. Es liegen immer wieder kleinere und größere Felsbrocken auf der Straße - insbesondere nach Regen oder bei starkem Wind. Schnelles unüberlegtes Ausweichen ist aufgrund der engen, kurvigen und unübersichtlichen Straßen und Kurven gefährlich.
Um alles zu sehen, und sich die Insel entspannt anzuschauen, sollte man etwa für 5 Tage ein Mietauto nehmen. Der Benzinpreis ist wesentlich günstiger als in Deutschland. So zahlt man für den Liter Super (Sin Plombo) derzeit -,77 €.
Diese Düne erstreckt sich im Süden von Gran Canaria zwischen Maspalomas und Playa del Inglés. Sie ist das Wahrzeichen von Gran Canaria und wird zuweilen in Hotelkritiken als "Wüste", bzw. "sehr breiter Strand" bezeichnet (klick), wobei es gerade das ist, was es so besonders macht.
Plant man über die Dünen zu wandern, so sollte man recht früh loslaufen, denn sonst verbrennt man sich die Füße. Auch die Strecke ist nicht zu unterschätzen, da man im weichen Sand nur relativ langsam vorankommt. Sonnenschutz ist hierbei obligatorisch.
Dies ist der mit 1949 Metern höchste Berg von Gran Canaria. Von hier hat man eine tolle Aussicht, u.a. auf den Roque Nublo und ebenfalls auf Teneriffa.
Die Fortaleza Grande ist eine Felsenfestung, bei der sich die Ureinwohner Gran Canarias, die Guanchen, die letzte entscheidende Schlacht gegen die spanischen Eroberer geliefert haben.
Vom Parkplatz aus geht man links am Fels den Weg hoch, und immer weiter, bis man zu einer großen Höhle kommt. Durch diese kann man hindurchgehen. Auf der anderen Seite führt ein Weg wieder hinunter zum Parkplatz.
Die Archäologische Fundstelle "Cenobio de Valeron" is eine riesige Felsenhöhle, in der die Guanchen Lebensmittel, Werkzeuge und andere Geräte aufbewahrten. Durch die Lage an einem Steilhang wurden Raubakte erschwert.
Nachdem man auf dem recht kleinen Parkplatz geparkt hat, geht es ein paar Stufen hinauf. Entgegen den Angaben in einigen Reiseführern, kostet der Eintritt mittlerweile 2,50 €, und nicht nur ein "Trinkgeld" für den Wärter. Für die Besichtigung benötigt man etwa 30 Minuten.
Nördlich von Mogán findet man direkt an der Straße die Azulejos, eine sehr farbenfrohe Felsformation. Der Name erinnert an die bunten portugiesischen Fliesen.
Kommt man von Süden, so kann man die Felsen schon von weitem sehen. Wenn man von Norden her kommt, so fährt man am besten bis zu dem kleinen Imbiss in einer Linkskurve. Dort kann man parken und die Straße ein paar Meter hoch und runter laufen um sich die Felsen anzuschauen.
Am nordwestlichen Zipfel von Gran Canaria, in der Nähe von Sardina findet man den Leuchtturm (Faro) von Sardina. Die Straße dahin ist gut ausgebaut, und am Ende beim Leuchtturm ist eine Wendeplatte, die man als Parkplatz nutzen kann. Vor dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die Nordwestküste Gran Canarias.
Es lohnt sich auch einen kurzen Abstecher in den Ort Sardina zu machen. Die Steilküste am Hafen ist sehr beeindruckend. Mit etwas Glück kann man hinter der Kaimauer am Hafen sehen, wie sich hunderte von Krabben sonnen.
Der Tamadaba ist ein 1444 Meter hoher Berg, inmitten eines schönen Kiefernwaldes. Die Straße rund um den Tamadaba ist eine gut ausgebaute Einbahnstraße, so dass man hier problemlos mal am Straßenrand anhalten kann, um die Landschaft zu genießen.
Der Parque Palmitos ist wohl das Highlight von Gran Canaria. Am Ende eines Tales, umrahmt von mehrere hundert Meter hohen Felsen, wurde ein beeindruckender Naturpark angelegt. Neben vielen Tieren, wie Papageien, Affen, Reptilien, Kängurus, Erdmännchen und natürlich Schmetterlingen in einem Schmetterlingshaus, kann man auch sehr viele einheimische Pflanzen, Kakteen und Orchideen anschauen.
Zusätzlich werden dem Besucher mehrere Shows geboten. Zu empfehlen sind vor allem die beiden Flugshows mit Greifvögeln bzw. exotischen Vögeln. Wenn man sich hier an den Mittelgang setzt, kann man mit etwas Glück einen der Vögel auf dem Arm halten. Auch die Papageienshow ist sehr schön und kurzweilig.
Der Park besteht aus nur einem Rundweg. Das ist nicht zu unterschätzen, da die Shows immer abwechselnd in der Nähe des Eingangs (Papageienshow) bzw. am oberen Ende des Parks (Greifvogelshow und Exotische Vögel) sind.
Generell sollte man sich für den Park den ganzen Tag Zeit nehmen. Ist dies nicht möglich, so sollten es doch wenigstens 5 Stunden sein, um sich auch die Shows anschauen zu können. Auch sollte man versuchen gleich bei Parköffnung da zu sein, um vor den Reisegruppen relativ ungestört den Park zu entdecken.
Viel Zeit sollte man sich auch für das Schmetterlingshaus nehmen. Wenn man einfach nur durchrennt, sieht man fast keine Schmetterlinge. Deswegen immer mal stehenbleiben und sich in Ruhe umschauen. Wenn man bunte Kleidung anzieht, so kann es auch passieren, dass die Schmetterlinge einen mit einer Blume verwechseln und auf einem landen.
Schade ist nur, dass viele Schmetterlinge "kaputt" sind, da Kinder immer alles Anfassen müssen. Hier sollten die Eltern mehr auf ihre Kinder und die Schmetterlinge achten! - Die Kids fänden es ja bestimmt auch nicht lustig, wenn man ihnen Arme und Beine brechen würde ...
Nachdem ein Großteil des Parks im Jahr 2008 durch einen Waldbrand zerstört wurde, wurde alles wieder neu aufgebaut, u.a. auch das Schmetterlingshaus, welches nun viel größer und schöner ist. Ansonsten sieht man es dem Park nicht an, dass er Opfer eines Waldbrandes geworden war - nur ein paar Gedenktafeln erinnern an die Zerstörung und den Tod einiger Tiere, die nicht rechtzeitig gerettet werden konnten.
Auf der Webseite des Parks (www.palmitospark.es) kann man sich schon vor dem Urlaub bequem von zu Hause die Eintrittskarten kaufen. Neben der gesparten Anstellzeit, so es denn welche gibt, spart man 10% des Ticketpreises, also derzeit 2,30€.
Ein Abstecher nach Puerto de Mogán, das auch als Klein-Venedig bezeichnet wird, ist in jedem Falle lohnenswert. Besonders schön ist neben dem Strand auch der Yachthafen und das Hafenviertel.
Der Playa de los Amadores ist ein sehr schöner Strand mit türkisblauem Wasser. Durch einen Damm ist der Strand vor Wellen geschützt, so dass dieser Strand auch für Kinder geeignet ist. Ebenso kann man hier schnorcheln.
Der Caldera de Bandama ist ein sehr gut erhaltener Vulkankrater. Vom Pico de Bandama hat man den gesamten Krater im Blick.
Der Jardín Canario ist ein sehr schöner botanischer Garten, in dem man sich die Pflanzen der Kanarischen Inseln anschauen kann. Der Eintritt ist frei. Für den Besuch sollte man etwa 2 Stunden einplanen.
Die Anfahrt ist nicht ganz einfach. Zwar liegt der Jardín Canario bei Tafira Alta, jedoch ist er nur über Tafira Baja erreichbar. Kommt man aus Richtung Las Palmas, so ist der Park auch ausgeschildert. Bei der Universität fährt man in Richtung San Bartolomé. Direkt nach dem Kreisel geht es dann rechts zum "Restaurant de Jardín Canario", nach ca. 100m hat man den oberen Parkplatz erreicht.
Dieser Kaktuspark südlich von San Nicolás von Tolentino ist sehr schön angelegt. Allerdings muss man sagen, dass sich viele Kakteen immer und immer wieder wiederholen, so dass es schnell langweilig wird. Hat man sich schon den Jardín Canario angeschaut, so kann man sich diesen Park sparen.
Der Soria Stausee liegt am Ende des Barranco de Arguineguín. Von Playa del Inglés benötigt man etwa 45 Minuten über die gute aber recht schmale Straße. Mit einem normalen PKW ist es jedoch unmöglich die Straße weiter in Richtung Ayacata zu befahren. Somit muss man den gleichen Weg auch wieder zurück.
Für einen Blick auf den Stausee, der nebenbei bemerkt noch nie voll war, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man hält am Ende der asphaltierten Straße auf der großen Wendeplatte an, und/oder man parkt etwa einen Kilometer vorher beim "Restaurante Casa Fernando" und geht die mit einer Schranke gesperrten Straße hinunter bis zur zweiten Kehre. Von hier hat man einen schönen Blick auf den Stausee und die Staumauer.
Die Cuatro Puertas sind alte Höhlen der Guanchen in der Nähe von Telde. Man kann sie sich ohne Eintritt anschauen. Leider sind die Wege nicht wirklich gut ausgeschildert, so dass man eher planlos umherirrt. Man hat jedoch einen schönen Blick auf die Ostküste Gran Canarias.
Eine Fahrt durch diese Schlucht ist in jedem Falle lohnenswert. Man passiert Höhlenwohnungen, die auch heute noch genutzt werden. Am Ende der Straße lädt ein Restaurant zum Einkehren ein.
Die Straße auf diesen Berg, von dem man vermutlich eine schöne 360° Aussicht hat, ist mit einem normalen PKW nicht befahrbar. Mit einem Jeep wäre die Fahrt sicherlich machbar.
Der Dedo de Dios (Finger Gottes) ist leider nicht mehr zu bewundern, sondern nur noch der Sockel, auf dem er gestanden hat. Bei einem Herbststurm im Jahre 2006 ist er in Meer gestürzt. Den besten Blick hat(te) man vom Strand aus, da sich da der Finger von den hellen Felswänden im Hintergrund gut abgehoben hat.
Diesen Reptilienpark südlich von Gáldar gibt es leider nicht mehr.
Auf jeden Fall einen Ausflug Wert ist Firgas, der kleine Ort, in dem das überall auf der Insel angebotene Wasser abgefüllt wird.
Besonders sehenswert in Firgas ist die "Paseo de Gran Canaria", eine mit Fließenbänken und -bildern dekorierte Straße im Zentrum. Auf den Bildern sind die Kanarischen Inseln abgebildet und die Municipios (Stadtverwaltungen) von Gran Canaria.
Da es recht oft keine Wegweiser gibt, muss man sich vorher gut informieren, wo die Wege lang gehen. Daher ist ein Wanderführer unerlässlich.
Sehr gute und ausführliche Beschreibungen der Wanderungen findet man im Buch "Gran Canaria - Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen" von Izabella Gawin, erschienen im Bergverlag Rother (ISBN-13: 978-3-7633-4000-2). Die hier angegebenen Nummern in Klammern beziehen sich auf die 3. Ausgabe von 2008.
Bei allen Wanderungen sind natürlich Wanderschuhe Pflicht. Aufgrund der teilweise nicht vorhandenen Vegetation läuft man in der prallen Sonne, sofern sich nicht mal eine kleine Wolke davor geschoben hat. Somit sind neben einer Kopfbedeckung und Sonnencreme, auch ein ausreichender Vorrat an Wasser mitzunehmen.
Dies ist eine sehr schöne und recht einfache Wanderung, die an ihrem Ende, bzw. dem Umkehrpunkt dem 1376m hohen Alta Vista, die Wanderer mit einer grandiosen Aussicht über die Hochebene Vega de Acusa zum Roque Bentaiga und weiter zum Roque Nublo belohnt.
Diese Wanderung sollte man auf keinem Fall unterschätzen, und man sollte sich nicht vom Titel der Wanderung täuschen lassen. Ja, es geht "in den Barranco", aber man bleibt dann nicht im Barranco, sondern wandert sofort nach seiner Durchquerung auf der anderen Seite das Tal wieder hoch. Alles in allem sehr anschtrengend, da es praktisch die ganze Zeit hoch oder runter geht, mit Ausnahem des letzten Kilometers, den man auf der Straße von der Abfüllanlage des bekannten Firgas Wassers nach Firgas zurücklegt.
Der Wolkenfels (Roque Nublo) ist ein 80 Meter hoher Monolith, der Teil eines Vulkankraters ist, und durch Verwitterung entstanden ist. Vom Hochplateau hat man eine fast 360° Aussicht bis nach Teneriffa, wo man den Teide sehr schön sehen kann.
Eine Wanderung zum Roque Nublo ist in jedem Falle lohnenswert. Vom mittlerweise sehr gut ausgebauten Parkplatz führt ein Weg zum Wolkenfels. Für den Hin- und Rückweg benötigt man jeweils etwa 30 Minuten, reine Gehzeit. Um jedoch die Aussicht voll genießen zu können, sollte man sich schon insgesamt ca. 90 Minuten Zeit nehmen.
Für die Wanderung sind feste Schuhe dringend zu empfehlen, besser jedoch sind natürlich Wanderschuhe. Der Weg ist recht steinig und einige Felskanten sind sehr scharf.
Diese recht lange Wanderung kann man sehr gut abkürzen, wenn die Zeit nicht reicht, oder man schon genug gewandert ist. Dazu stellt man das Auto am großen Picknickplatz "Cueva de las Ninas" an der CG-605 (etwa bei Kilometer 10) ab und folgt nun der Wegbeschreibung. Dadurch spart man sich den Weg von El Juncal zum Cruz de la Huesita und zurück.
Am Ende der Wanderung kann man sich nun noch am See ausruhen - auch bei niedrigem Wasserstand ist es hier sehr schön.
Diese Wanderung kann man etwas abkürzen, um sich ein paar Höhenmeter zu sparen. Starten sollte man am Ende der Straße oberhalb des Soria Stausees, an der Wendeplatte. Nun läuft man eine ganze Zeit eine breite nicht enden wollende Schotterstraße den Berg hinauf. Oben an der Casa de la Data angekommen, beginnt man den teils abenteuerlichen Abstieg zurück zum Ausgangspunkt. Der Weg durch das Gestrüpp ist zwar teilweise kaum zu erkennen, aber wirklich verlaufen kann man sich nicht.
Auf dem Weg durch die Dünen, insbesondere auf dem nördlichen Teil der Runde, sollte man unbedingt festes Schuhwerk anziehen, wobei Flip-Flops nicht als solches zu bezeichnen sind. Der Grund liegt in den teilweise vorhandenen Scherben im Sand, als auch in den überall im Sand liegenden stacheligen Pflanzenresten.
Stand: Mai 2007 / Mai 2009